Wirken lassen und bearbeiten.
Die künstlerische Produktion von Elke Abraham
Text: Prof. Dr. Lothar Schäfer
Die künstlerische Arbeit von Elke Abraham beginnt mit Graphik; es
entstehen Zeichnungen und Kaltnadel-Radierungen von Landschaften,
Stilleben und Tierstudien. Danach wendet sie sich zur Malerei und Kollage,
wo sie zu freieren Formen und zur Abstraktion kommt und sie findet ihren
Schwerpunkt in der Bildhauerei; die Skulpturen entstehen meist im direkten
Behauen (taille directe ) von Stein und Holz.
Damit bewegt sich Elke Abraham nicht nur durch verschiedene Medien und
bedient sich unterschiedlicher Techniken der künstlerischen Arbeit, sondern
ich denke, dass sich in dieser Abfolge eine Entwicklung erkennen läßt, in der
das künstlerische Profil von Elke Abraham Kontur annimmt. Man kann
sehen, dass zwei Einstellungen im Kunstschaffen, die oft als unvereinbar
angesehen werden nacheinander in den Arbeiten von Elke Abraham
auftauchen bzw. vorrangig sind die dann im Skulptieren eine glückliche
Verbindung eingehen: zuerst eine Hingabe an das Objekt bzw. das Material,
das gleichsam von sich aus zur Geltung kommen will, und dann der Wille,
neue Formen hervorzubringen.
Vereinfachend und vielleicht etwas überhöht möchte ich in der Abfolge:
Graphik, Kollage, Skulptur bei Elke Abraham so etwas wie einen Hegelschen
Dreischritt von These, Antithese, Synthese erkennen: In der Graphik
dominiert der Gegenstand, in der Kollage die freie Gestaltung, in der
Skulptur kommen die beiden dann auf zwanglose Weise zusammen.
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